An den Bürgermeister der Stadt Warburg
Bahnhofstr. 28

34414 Warburg

Betr.: Nutzung Eisenbahnstrecke Scherfede / Holzminden
Antrag des SPD Ortsverbandes Dössel / Hohenwepel vom 31.01.2012
Bezug: Ihr Schreiben an die Ortsvorsteher Rimbeck / Nörde / Hohenwepel vom 01.02.2012

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

Ortsvorsteher Kuhlemann, der die Verhältnisse um die obige Bahntrasse aus 50-jährigen Beobachtungen genau kennt, hat uns gebeten als Fraktion dazu folgende Stellung zu beziehen.

1. Der obige Vorschlag des obigen Ortsvereins endet mit der Empfehlung, später einen Radweg über die DB Trasse zu bauen. Die gesamte Trasse von Rimbeck bis Hohenwepel ist nach der Radwegkarte teilweise beidseitig und unmittelbar angrenzend durch Radwege begleitet.

2. Der Bau eines Radweges nach vorhergehender teilweiser Aufschüttung der Bahneinschnitte mit Bau und Bodenschutt läst vorab den Abbau der Schienen und anschließender Entsorgung der umweltbelasteten Schwellen und eventuell auch des Schotters aus die Kosten hierfür vermögen wir gar nicht zu schätzen (siehe die Aufforderung der DB an die Stadt, den Gleisanschluss Wilmes aus dem DB-eigenen Grundstück zu entfernen).

3. Nur im Bereich Nörde würde die Auffüllung der Einschnitte mit Bau und Bodenschutt ein Volumen von uns ermittelten 250.000 cbm oder bei 10 cbm LKWÂ – ca. 25.000 Fahrten auslösen, die den Ort unerträglich belasten. Der erforderliche Einbau mit Maschinen würde die beidseitigen Anwohner über ca. 20 Jahre belasten.

Deshalb bitten wir Rat und Verwaltung die Aufschüttung von vorneherein abzulehnen.

4. Sollte doch der Ankauf der Trasse beschlossen werden, machen wir darauf aufmerksam, dass die sehr hohe Dammböschung mit zwei Straßenunterführungen am Ende des Lütgerweges und der Strasse Zur Guten mit sehr brächigen Brückenflügeln der DB in den vergangenen Jahren beinahe jährlich hohen Reparaturaufwand verursacht hat.

Auch ist schon seit Jahren im Bereich der Dämme für angrenzende Wege durch sehr hohen brächigen Baumbestand die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet.

5. Im Einschnitt direkt in der Ortslage Nörde hat die DB früher eine Oberflächenentwässerungsanlage durch Gräben und Verrohrrungen unterhalten, aber seit ca. 20 Jahren total vernachlässigt. In dem Bahnabschnitt sammelt sich das Druckwasser aus der angrenzenden Geländesteigung sowie eines Grabens mit angeschlossenen Drainagen aus dem Engarer Feldbereich, der über Terrassen direkt in den Bahnabschnitt eingeleitet wird.

Der Abfluss zur Naure ist nicht mehr gegeben, sodass der gesamte Einschnitt einschließlich Schienen an nassen Tagen bis zu 60 cm überflutet ist. Das Wasser drückt durch den ortsseitig verlaufenden Damms der Strecke Altenbeken bis in den Ortskern bei der Kirche.

6. Eine kürzlich erfolgte Begehung der Trasse hat uns gezeigt, dass die Natur sich das Trassengrundstück, ob Dämme oder Einschnitte schon teilweise zurück geholt hat und jedenfalls in den Einschnitten schon bald als Naturschutzgebiet angesehen werden können. Auf den Dämmen ist Busch Baumbestand der guten Unterstand für alle Wildarten darstellt.

7. Abschließend vertreten wir die Meinung, die Stadt sollte Abstand von einem Ankauf nehmen und dafür sorgen, dass die Verkehrssicherungspflicht bezüglich der Brückenbauwerke und des Baum- und Buschbestandes durch die DB gesichert ist und der Wasserabfluss aus dem innerörtlichen Einschnitt ( siehe 5.) sichergestellt wird. Wir sind der Meinung, dass dem obigen Antrag jedenfalls für den Gemarkungsbereich Nörde auf keinen Fall gefolgt werden soll. Die Hohenwepeler Verhältnisse haben wir nicht überprüft und hoffen dass die dortigen Auffüllungsfahrten nicht durch den Ort Nörde erfolgen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Gumm ( Fraktionsvorsitzender)